Sieben Prozent. Mit dieser Zahl wurde das Panel „Circularity Value Partnerships“ beim Deutschen Nachhaltigkeitstag eröffnet. Gerade einmal 7,2 Prozent des globalen Ressourceneinsatzes macht aktuell die Kreislaufwirtschaft aus. Das bedeutet: Über 90 Prozent neu gewonnener Materialien werden entsorgt oder sind langfristig nicht verfügbar, weil sie in Gebäuden, Straßen oder Maschinen verbaut sind. Dabei ist der Anteil der Kreislaufwirtschaft in den vergangenen Jahren sogar zurückgegangen. 2018 lag er noch bei knapp neun Prozent.
Auf der Bühne des Deutschen Nachhaltigkeitstages wurde diskutiert, wie der Anteil der Kreislaufwirtschaft erhöht werden kann, denn dies gilt als Schlüssel, um Klimakrise und Verlust der Artenvielfalt gleichzeitig einzudämmen. Zudem sehen viele Unternehmen auch großes Potenzial für neue Geschäftsmodelle in diesem Feld. Das Beratungsunternehmen Accenture hat kürzlich mit dem Wuppertaler Circular Valley und Industriepartnern für eine Studie in verschiedenen Pilotprojekten Lösungswege erarbeitet. Im Fokus stehen dabei die jetzigen und zukünftigen Abfallströme im Gigatonnenbereich unter anderem in den Sektoren Bau, Textilien, erneuerbare Energien und Elektrogeräten. Einig waren sich alle: Kreislaufwirtschaft kann nur durch Kooperationen funktionieren. In allen Bereichen suchen Unternehmen, die das Thema schon heute angehen wollen, daher aktuell nach Partnern, auch in der Logistik.
Die Diskussionsteilnehmer beim Deutschen Nachhaltigkeitstag erwarten, dass in den kommenden Monaten durch EU-Regulatorik sehr viel Bewegung in den Markt der Kreislaufwirtschaft kommen könnte. Ohne klare politische Vorgaben zu Recycling, Verpackungsgestaltung oder anderen Themen würde sich leider zu wenig verändern.