Zellstoffumschlag in Göteborg. Schweden exportierte 2022 forstwirtschaftliche Erzeugnisse im Wert von fast 20 Milliarden Euro.

Bild: Port of Gothenburg

Schweden: Zellstofflogistik wechselt den Verkehrsträger

19.10.2023

Der schwedische Forstindustriekonzern Södra hat mit zwei Partnern eine Lösung gefunden, wie rasches Mengenwachstum mit einer Reduktion der Emissionen bei den Transporten gekoppelt werden kann. Dreh- und Angelpunkt ist das Mima Terminal im Hafen Göteborg.

Dank der Zusammenarbeit zweier Parteien im Göteborger Hafen ist jetzt eine einzigartige Umschlaglösung gefunden worden, die dem schwedischen Forstindustriekonzern Södra eine erhebliche Verringerung der Treibhausgasemissionen ermöglicht. Der Wald ist seit Jahrhunderten ein Eckpfeiler der schwedischen Exportindustrie. Im Jahr 2022 exportierte Schweden forstwirtschaftliche Erzeugnisse im Wert von fast 20 Milliarden Euro, mehr als je zuvor. Jetzt wurde ein weiterer Schritt zur Optimierung und Stabilisierung des Exportprozesses für einen Teil des sogenannten grünen Goldes unternommen. Dies wird von Södra durch die Einführung eines neuen Logistikprozesses bei Zellstoffexporten erreicht, die über den Hafen Göteborg laufen.

Normalerweise wird der Zellstoff von Södra per Bahn und Lkw von der Produktionsstätte in Mönsterås an der schwedischen Ostküste zum Umschlag an den Anlagen von Mima Terminals im Hafen Göteborg an der schwedischen Westküste transportiert. Dort werden die Ballen zur weltweiten Auslieferung in Containern gestaut. Jetzt haben Södra und Mima Terminal in Kooperation mit dem Terminalbetreiber APM Terminals eine neue Lösung entwickelt. Damit soll zum einen das rasche Mengenwachstum besser bewältigt werden können, zum anderen wird eine Reduktion der Emissionen bei den Transporten angestrebt. Mit dieser Lösung wird ein alternativer Korridor geschaffen, auf dem neue Mengen auf dem Seeweg zwischen Mönsterås und dem Hafen von Göteborg transportiert werden.

Wenn ein Massengutfrachter von Mönsterås abfährt, wird er mit bis zu 5.600 Tonnen Zellstoff beladen (das entspricht 140 Lkw). 36 Stunden später erreicht das Schiff das von APM Terminals betriebene Containerterminal in Göteborg. Dort entlädt Mima Terminal die von Södra gecharterten Schiffe, containerisiert den Zellstoff oder sorgt für die Zwischenlagerung, bevor er mit Containerschiffen zu Märkten auf anderen Kontinenten verschifft wird.

„Hier bei Mima Terminal verfügen wir über die notwendige Infrastruktur, um die per Schiff angekommenen Zellstoffballen in unserer Anlage, die strategisch günstig neben dem Kai von APM Terminals liegt, effizient zu containerisieren. Wir sind sehr stolz darauf, der Industrie eine Alternative zum Lkw-Transport im Hafen anbieten zu können, und in diesem Fall ist Södra ein Pionier“, erklärt Michael Bergman, CEO von Mima Terminal. Auch Södra ist zufrieden. „Mima Terminal hat schnell auf unseren angepassten Bedarf reagiert. Zuverlässigkeit und Flexibilität sind für unsere Produktionsanlagen von entscheidender Bedeutung, und die Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert. Unsere Schiffe waren sehr gut ausgelastet, so dass diese Lösung sowohl effizient als auch wirtschaftlich tragfähig ist“, erklärt Ola Holgersson, Logistikmanager bei Södra.

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