Die Branche sollte sich nicht bloß auf neue Technologien verlassen, sondern neue Logistiklösungen erarbeiten, meint Andrea Condotta, Vizepräsident von 2ZERO.

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2ZERO-Partnerschaft fördert drei Innovationsprojekte für emissionsarme Lkw

22.07.2023

Auf der transport logistic stellten der Logistiker Gruber Logistics und die europäische Plattform für Logistik (Alice) Neuheiten im Einsatz von Elektro- und Wasserstofffahrzeugen für den Güterverkehr vor. Die Projekte werden von der Europäische Kommission im Rahmen der „2ZERO-Partnerschaft“ gefördert – von der Forschung bis hin zur Testphase.

Dem drängenden Wunsch nach mehr Tempo bei der Dekarbonisierung, wird nun mit einem neuen Ansatz begegnet: Logistikunternehmen werden früher in die Erprobung neuer Technologien eingebunden. Vor allem Elektroantriebe und die Wasserstofftechnologie gelten als Hoffnungsträger – nicht nur für den Personen-, sondern auch für den Langstrecken-Schwerlastverkehr. Um die Einführung zu beschleunigen, müssen Logistikunternehmen schon möglichst früh in die Prozesse einbezogen werden, so Andrea Condotta, Vizepräsident des Förderprogramms 2ZERO. Es sei nicht ausreichend, sich nur auf neue Technologien zu konzentrieren, stattdessen müssten neue Logistiklösungen erarbeitet werden.

2ZERO ist eine Initiative der Europäischen Kommission und fördert 2023 drei Projekte mit einem Gesamtförderbudget von 75,4 Millionen Euro von der Forschungsphase bis hin zum Lkw-Testlauf auf der Straße.

Die drei Projekte

Das größte der drei Projekte, ZEFES (Zero Emissions flexible vehicle platforms with modular powertrains serving the long-haul Freight Eco System), erarbeitet emissionsfreie flexible Fahrzeugplattformen mit modularem Antriebsstrang für den Langstreckengüterverkehr. Geleitet wird es von der Vrije Universiteit in Brüssel. Neben großen Partnern wie Volvo und Scania werden auch das Logistikunternehmen Gruber und Alice (europäische Plattform für Logistik) in die Forschungsphase einbezogen. Das Projekt verfügt über ein Gesamtbudget von 39 Millionen Euro, davon 23 Millionen Euro aus der EU-Förderung .

Ein weiteres Projekt, genannt EMPOWER, arbeitet an einem ökologisch betriebenen Multi-Antrieb für Schwerlastfahrzeuge im Fernverkehr. Koordiniert wird das Projekt vom Austrian Institute of Technology GmbH in Wien. Ebenfalls dabei, als einziges Logistikunternehmen, ist erneut Gruber. Die Europäische Kommission fördert das Projekt mit 30 Millionen Euro.

Das dritte Projekt ESCALATE forscht zur Emissionsreduktion mittels Logistik-Intelligenz und erhält 22,4 Millionen Euro an EU-Förderung. Es werden zahlreiche Partner aus der Logistik- und Transportbranche inkludiert, darunter DHL und einige Start-Ups. Die Forschung wird von FEV Europe aus Aachen geleitet.

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