E-Lkw sind für viele Unternehmen ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensstrategie für mehr Nachhaltigkeit.

Bild: Logistik Schmitt

VSL-Umfrage: Großes Interesse an Elektromobilität

08.04.2024

Eine Umfrage des Verbands Spedition und Logistik Baden-Württemberg zum Einsatz von Elektro-Lkw zeigt, dass 77 Prozent der teilnehmenden Unternehmen an E-Mobilität interessiert sind. 28 Prozent haben bereits Elektro-Lkw in ihren Flotten.

Der Verband Spedition und Logistik Baden-Württemberg (VSL) hat unter seinen rund 450 Mitgliedsunternehmen eine Umfrage zur Elektromobilität durchgeführt. 71 Unternehmen haben sich Ende Februar an der Umfrage beteiligt, die zeigt, dass 77 Prozent dieser Unternehmen grundsätzlich Interesse am Einsatz von Elektro-Lkw haben. 28 Prozent haben bereits E-Lkw in ihren Flotten und 27 Prozent planen 2024 den Erwerb. 23 Prozent der befragten Unternehmen haben dagegen kein Interesse an E-Mobilität.

Der größte Teil der Unternehmen, der 2024 Investitionen in batterieelektrisch angetriebene Lkw plant, will mehr als einen Lkw erwerben. 32 Prozent planen mit zwei E-Lkw, je 16 Prozent mit vier und sechs Fahrzeugen. Elf Prozent wollen sogar zehn auf die Straße bringen und immerhin fünf Prozent mehr als zehn. Lediglich fünf Prozent planen mit einem Fahrzeug.

Auch zu den Einsatzprofilen hat der VSL im Rahmen der Umfrage seine Mitglieder befragt. Danach sind die Elektrofahrzeuge der Mitgliedsunternehmen bisher überwiegend im Nahverkehr tätig (70 Prozent). Ein Teil fährt feste Linien im Regional- und Fernverkehr beziehungsweise erledigt Vor- und Nachläufe im Kombinierten Verkehr oder Spezialverkehre.

Politik muss sich um fehlende Rahmenbedingungen kümmern

Handlungsbedarf sehen die Betriebe vor allem bei der Ladeinfrastruktur sowie beim Anschaffungspreis. Diese beiden Punkte wurden auch am häufigsten in einem Freitextfeld genannt, bei dem der VSL nach Erfolgsfaktoren für die E-Mobilität fragte. Nach „Ladeinfrastruktur“ mit 17 Nennungen und „niedrigere Anschaffungspreise“ mit elf Nennungen folgen die Punkte „Rentabilität/Kostenparität“, „höhere Reichweite“ und „Fördermittel für Lkw und Ladeinfrastruktur“ mit jeweils acht Nennungen.

VSL-Präsident Dr. Micha Lege wertet die Ergebnisse der Umfrage als sehr positiv, weist aber darauf hin, dass sich die Politik jetzt dringend um die noch fehlenden Rahmenbedingungen kümmern müsse – mit Blick auf eine flächendeckende Ladeinfrastruktur und eine leistungsfähige Stromversorgung. Nachdem keine neuen KsNI-Fördergelder für den Erwerb von Null-Emissions-Lkw mehr zu erwarten sind, sehe der VSL die Politik auch hier gefordert, ein Nachfolgeprogramm aufzusetzen. „Lkw-Betreiber werden erst dann im großen Stil vom Diesel auf alternative Antriebe umsteigen, wenn sie darauf vertrauen können, dass die Antriebswende in der Praxis auch funktioniert“, betont Lege.

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