Institutsleiter Prof. Michael ten Hompel: Die traditionsreichen „Dortmunder Gespräche“ werden bereits zum dritten Mal in Folge rein online veranstaltet. (Foto: Fraunhofer IML)

Prof. ten Hompel: Decoupling macht ineffizienter

01.03.2023

Bis Donnerstag dreht sich bei den Dortmunder Gesprächen alles um die zwei großen Zukunftsthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Einen inhaltlichen Vorgeschmack lieferten gestern bereits die Leiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik (IML).

Ab heute dreht sich bei den 40. Dortmunder Gesprächen alles um die zwei großen Zukunftsthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Einen inhaltlichen Vorgeschmack lieferten gestern bereits die Leiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik (IML) bei einem virtuellen Pressegespräch.

Das Fraunhofer IML richtet das auch als bekannte Branchenevent gemeinsam mit dem Digital Hub Logistics in Dortmund aus, in diesem Jahr noch einmal rein digital. Bis einschließlich Donnerstag diskutieren Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft über aktuelle Entwicklungen der Logistik und die Potenziale einer Plattformökonomie. Das Motto lautet „Aufbruch ins Silicon Economy Continuum – Die Zukunft der Logistik ist digital, offen und nachhaltig“.Zukunftskongress Logistik

Die Krise habe noch einmal deutlich gemacht, wie wichtig „die Logistik für das Funktionieren unserer Gesellschaft wirklich ist“, hebt Prof. Uwe Clausen hervor, der zugleich das Institut für Transportlogistik an der TU Dortmund leitet. Sein Kongressthema heute wird die nachhaltige Logistik für lebenswerte Städte und Regionen sein. Die Coronakrise habe das Thema Nachhaltigkeit anfangs zwar zunächst in den Hintergrund gedrängt. „Aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass das Thema bleibt“, sagt er im Vorfeld.

Für mehr Nachhaltigkeit sei es nötig, die Prozesse effizienter zu gestalten, sagt Prof. Michael ten Hompel. Sorgen bereitet dem geschäftsführenden Institutsleiter dabei allerdings der Trend zum Decoupling, womit das Entkoppeln von anderen Märkten wie zum Beispiel Russland und China, aber auch von Produkten und Prozessen gemeint ist. Wenn sich dieser Trend weiter verstärke, „dann werden wir auch ineffizienter“, warnt ten Hompel. Durch die Globalisierung seien nun einmal effizientere Produktionssysteme entstanden. „Wenn wir dieses Decoupling durchziehen, wird das also nicht nachhaltig sein“, ist er überzeugt.

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