Ab dem 1. Januar 2024 müssen Schiffseigner, Schiffsmanager und Charterer für jede Tonne ausgestoßenen CO2 Emissionszertifikate kaufen. Die Software von Zero44 soll bei den Herausforderungen helfen.

Bild: Art Wager/iStock

EU ETS: Zero44 bringt „One-Stop-Shop“ auf den Markt

15.10.2023

Das Berliner Start-up hat eine Software als Antwort auf die Teilnahme des Schifffahrtssektors am EU-Emissionshandel entwickelt. Das neue Tool soll eine ganzheitliche EU-ETS-Lösung sein, die alle Prozesse und Verpflichtungen des Emissionshandels abdeckt.

Das 2022 gegründete Start-up Zero44 hat es sich zur Aufgabe gemacht, Reedereien, Schiffsmanagern und Charterern dabei zu helfen, CO2-Emissionen mit digitalen Lösungen zu planen und zu optimieren. Für den EU-Emissionshandel (EU ETS), an dem der Schifffahrtssektor ab dem 1. Januar 2024 teilnehmen wird, hat das Berliner Unternehmen Ende September nun eine sogenannte „One-Stop-Shop“-Lösung auf den Markt gebracht. Damit möchte das Start-up den Schiffseignern, Schiffsmanagern und Charterern, die noch nicht ausreichend auf die Herausforderungen dieser Neuerung vorbereitet sind, eine EU-ETS-Lösung bieten, die alle Prozesse und Verpflichtungen des Emissionshandels abdeckt.

Ab dem 1. Januar 2024 müssen alle Schiffseigner, Schiffsmanager und Charterer für jede Tonne ausgestoßenen CO2s Emissionszertifikate (EUAs) kaufen. Für den Schifffahrtssektor ergeben sich einige spezifische Herausforderungen. So sind beispielsweise die Zeiträume der Schifffahrt, die sich etwa durch Charter-Verträge gestalten, und die Zeiträume der EU-ETS-Regulatorik nicht aufeinander abgestimmt und das Unionsregister, mit dessen Hilfe alle EUAs verbucht werden, ist nicht auf die Besonderheit der Schifffahrt ausgelegt. Zudem gibt es im Schifffahrtssektor zahlreiche Geschäftsmodelle und Stakeholder, die die Fragen nach Zuständigkeit und Zeitmanagement verkomplizieren.

Partner aus der Schifffahrtsindustrie

Die neue Software von Zero44, welche das Unternehmen zusammen mit Unternehmen aus der Schifffahrt wie MPC Container Ships, Harren Group und Zeaborn Ship Management entwickelt hat und kontinuierlich weiterentwickelt, soll diese Herausforderungen lösen. Sie ermöglicht unter anderem eine unterjährige Abrechnung der benötigten Emissionszertifikate, eine effiziente Koordination zwischen allen involvierten Stakeholdern und eine Anpassung des Unionsregisters, indem die Software die Daten aus dem Unionsregister überträgt und den relevanten Abrechnungsperioden, Schiffen und Stakeholdern zuordnet. Des Weiteren bietet das Tool eine tagesaktuelle Messung der Emissionen anhand der Verbrauchsdaten der Schiffe.

„Seit Januar dieses Jahres haben wir intensiv an unserer EU-ETS-Lösung gearbeitet und gemeinsam mit unseren Entwicklungspartnern die Komplexität der Regulierung aus allen Perspektiven beleuchtet“, berichtet Friederike Hesse, Mitgründerin und Managing Director bei Zero44. „Wir sind stolz darauf, dass es uns gelungen ist, eine flexible, einfache und gleichzeitig vollständige Lösung zu entwickeln. Und wir freuen uns sehr darauf, sie nun bei zahlreichen Kunden zu implementieren.“

Bildergalerie

  • In der Software von Zero44 erhalten die Benutzer einen Überblick über ihre gesamte Flotte.

    In der Software von Zero44 erhalten die Benutzer einen Überblick über ihre gesamte Flotte.

    Bild: zero44

  • Es können ebenfalls Informationen über einzelne Schiffe hinterlegt werden.

    Es können ebenfalls Informationen über einzelne Schiffe hinterlegt werden.

    Bild: zero44

  • Auch Routen können in der Software angelegt und die entsprechenden Daten über das Jahr hinweg nachverfolgt werden.

    Auch Routen können in der Software angelegt und die entsprechenden Daten über das Jahr hinweg nachverfolgt werden.

    Bild: zero44

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