Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive erweitert die EU die inhaltlichen Vorgaben für Rechenschaftsberichte.

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Neue EU-Berichtspflicht verlangt werteorientierte Führung

19.01.2024

Unternehmen müssen künftig nicht nur erfolgreich wirtschaften. Die Corporate Sustainability Reporting Directive macht auch ihren Umgang mit Menschen und Umwelt transparent. Das ist gut so, meint DVZ-Redakteur Tobias Loew – denn es stärkt den Mittelstand.

„Man sieht nur mit dem Herzen gut“, sagt der kleine Prinz im weltberühmten gleichnamigen Werk des französischen Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry. Wenn dieser Satz auch auf mittelständische Logistikdienstleister zutrifft, müssten sie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) lieben.

Wie noch kein anderes Gesetz zuvor bringt die CSRD die Mittelständler auf Augenhöhe mit internationalen Großkonzernen. Aus wertorientiertem Wirtschaften will sie werteorientierte Führung machen und damit die Ausrichtung von Unternehmen weg vom Shareholder Value hin zum Stakeholder Value lenken.

Künftig wird nicht nur transparent, was ein Unternehmen verdient, sondern auch mit welchem Vorgehen das gelungen ist. Damit macht die CSRD ersichtlich, wer seinen Geschäftspartnern finanziell auch noch das letzte Hemd auszieht. Ein wichtiges Indiz, wenn es um angemessene Löhne für Lkw-Fahrer geht.

Die neuen Rechenschaftsberichte werden so auch zeigen, welche Auftraggeber die Arbeitsbedingungen verschärfen. Vom Druck der Verbraucher dürfte es dann abhängen, ob sich soziale Verantwortung durchsetzt, Preise und Löhne steigen werden. Diese Aussichten müssten das Herz jedes Mittelständlers erfreuen.

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