Wartet mit dem besten CO₂-Score auf: Hamburg Süd. Das Analysehaus Xeneta führt ein Carrier-Ranking ein, das die Emissionen der Linienreedereien pro Tonne Ladung vergleichbar macht. Evergreen verzeichnet den schlechtesten Wert.

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Hamburg Süd ist zwischen Fernost und Südamerika der klimafreundlichste Carrier

04.05.2023

Das Analysehaus Xeneta führt ein Carrier-Ranking ein, das den CO₂-Ausstoß von Reedereien pro Tonne Ladung vergleichbar macht. Die als eigene Marke bald verschwindende Maersk-Tochter wartet mit dem besten Score auf; Wettbewerber Evergreen verzeichnet den schlechtesten Wert.

Der Marktforscher und Datenprovider Xeneta führt eine Kennziffer ein, anhand derer der CO₂-Ausstoß von Carriern vergleichbar gemacht wird. Der sogenannte Carbon Emissions Index (CEI) bewertet die Emissionen pro transportierter Tonne Ladung und erstellt ein Carrier-Ranking nach Emissions-Intensität.

Den Auftakt macht Xeneta mit der Handelsroute von Fernost nach Südamerika (Ostküste). Nach und nach soll CEI alle 13 maßgeblichen Trades umfassen.

Laut Xeneta stieg die Menge an ausgestoßenem CO₂ im vierten Quartal des vergangenen Jahres auf diesem Trade um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Dies ist der höchste Wert seit dem dritten Quartal 2021 und ergibt aktuell einen CEI-Wert von 96,6.

Die Ergebnisse der Carrier seien sehr unterschiedlich, so Xeneta-Chefanalyst Peter Sand, es gebe „klare Gewinner und solche, die von den Anstrengungen der anderen profitierten“.

Der Carrier mit dem niedrigsten CEI ist Hamburg Süd. Die demnächst vom Markt verschwindende Maersk-Tochter verzeichnet einen CEI-Wert von 76,2 und emittiert damit 21,2 Prozent weniger CO₂, als es dem Durchschnitt auf diesem Trade entspricht. Auf Platz 2 kommt Ocean Network Express (ONE) mit 82,2 vor Hapag-Lloyd mit einem Wert von 84,3.

Hapag-Lloyd schneidet in der Langzeitbetrachtung von allen Carriern am besten ab

Hamburg Süd hat den CEI seit dem zweiten Quartal 2021 kontinuierlich verbessert. Noch im vierten Quartal 2020 lag die Reederei auf dem Fernost-Südamerika-Trade vor Evergreen, weit über dem heutigen CEI-Durchschnittswert.

Hapag-Lloyd ist der einzige der drei Top-Platzierten, der in den vergangenen fünf Jahren durchgehend unter dem aktuellen Durchschnittswert liegende Emissionswerte aufweist. Die deutsche Reederei ist somit in der Langfristbetrachtung von fünf Jahren auf diesem Trade der CO₂-effizienteste Player.

Der am schlechtesten abschneidende Carrier ist Evergreen auf Rang 11. Die taiwanische Linienreederei liegt mit einem Score von 109,7 weit über dem auf dem Trade verzeichneten Durchschnittswert.

Der vergleichsweise niedrige CEI-Wert von Hamburg Süd erklärt sich dadurch, dass der Carrier auf dieser Route größere Schiffe mit dementsprechend größerer Tonnage einsetzte und diese Schiffe zusätzlich mit einer niedrigeren Durchschnittsgeschwindigkeit fuhren, als es bei den übrigen Reedereien der Fall war.

Evergreen hingegen setzte auf der betrachteten Verbindung eher kleinere, weniger effiziente Schiffe ein und ließ diese in einer durchschnittlichen Geschwindigkeit fahren, die 8,9 Prozent über dem auf diesem Trade zu beobachtendem Tempo lag.

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