Wie sich autonome Lkw-Systeme bei der innerstädtischen Belieferung bewähren, will die belgische Tochter des US-amerikanischen Brauerei-Konzerns Inbev ab diesem Frühjahr unter die Lupe nehmen. So führt das Unternehmen die Lösung des schwedischen Start-ups Einride, ein Anbieter autonomer Nutzfahrzeuge, ein. Dabei geht es nicht nur darum, entsprechende Fahrzeuge in Betrieb zu nehmen, sondern einen ganzheitlichen Ansatz umzusetzen. Ganzheitlich heißt in diesem Fall, neben den elektrisch betriebenen und autonom agierenden Lkw auch die digitale Konnektivitäts-Plattform Einride Saga sowie das notwendige Ladenetzwerk einzuführen.
In der ersten Phase werden sechs vernetzte elektrische Einride-Trucks in den Regionen Löwen und Brüssel eingesetzt und die notwendige Ladeinfrastruktur aufgebaut. Ziel von AB Inbev ist es, bis 2040 hinsichtlich der CO₂-Emissionen in seiner gesamten Lieferkette einen Netto-Null-Zustand zu erreichen. „Wir investieren nur noch in Transporte ohne Dieselkraftstoff und streben null Emissionen an. Da wir 2023 mit dem breiten Einsatz von Elektrofahrzeugen für städtische Lieferungen beginnen, ist die Partnerschaft mit Einride für den elektrischen Schwerlasttransport auf der mittleren Meile der nächste Schritt in unserer grünen Logistikstrategie“, erklärt Philippe Seminck, Logistics Director Benelux and France, AB Inbev.
Das 2016 gegründete Start-up Einride war 2019 das erste Unternehmen weltweit, das ein autonomes Elektrofahrzeug auf einer öffentlichen Straße in Schweden einsetzte. 2022 wurde die Genehmigung für den Betrieb auf einer öffentlichen Straße in den USA erteilt, im selben Jahr erfolgte der Einstieg in Deutschland und Norwegen. Einride zählt unter anderem Electrolux und GE Appliances, ein Haier-Unternehmen, zu seinen Kunden. Diese konnten ihre CO₂-Emissionen im Transport um gut 90 Prozent senken. (ben)
