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In den Ozeanen befinden sich 5,25 Billionen Plastikteile. Jedes Jahr kommen 500.000 Tonnen Plastik hinzu, und es gibt kein weltweites Abkommen zur Reduzierung des Plastikmülls.

Bild: Forto

Flüsse reinigen, Ozeane retten

26.09.2023

Forto hat ein neues Produkt auf den Markt gebracht, das Verladern hilft, die Mengen an Plastik zu reduzieren, die ins Meer gelangen. „Ocean Plastic Prevention“ ist in Zusammenarbeit mit Plastic Fischer entstanden, einer vom Weltwirtschaftsforum ausgezeichneten Organisation, die sich auf die Rückgewinnung und das professionelle Verarbeiten von Kunststoffabfällen spezialisiert hat.

„Ocean Plastic Prevention“, ein neues Produkt des digitalen Spediteurs Forto, ermöglicht Unternehmen den Erwerb von Plastic Credits. Diese entsprechen der Menge an Plastik, die von Plastic Fischer aus dem Citarum - einem der am stärksten verschmutzten Flüsse der Welt - in der Nähe der Stadt Bandung in Indonesien gesammelt und verarbeitet wird. In dieser Region sind viele Fabriken angesiedelt, die Kunden von Forto beliefern.

„Die Plastikverschmutzung in unseren Ozeanen ist ein ernstes Problem, das sofortige Aufmerksamkeit erfordert", sagte Achim Jüchter, Head of Sustainable Logistics Offering bei Forto, im Gespräch mit der DVZ. „Das Produkt lässt sich nahtlos in bestehende Abläufe integrieren und bietet verifizierte Informationen über die Menge der gesammelten und kompensierten Plastik. Auf diese Weise können Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsbemühungen selbstbewusst gegenüber ihren Stakeholdern kommunizieren."

500.000 Tonnen Plastik pro Jahr

Es sind kaum vorstellbare Zahlen: In den Ozeanen befinden sich 5,25 Billionen Plastikteile. Jedes Jahr kommen 500.000 Tonnen Plastik hinzu, und es gibt kein weltweites Abkommen zur Reduzierung des Plastikmülls. Setzt sich dieser Trend fort, wird sich die Menge an Plastik, die in die Ozeane gelangt, in den nächsten zehn Jahren verdoppeln. „Wir und unsere Kunden verdienen Geld auf den Weltmeeren. Deswegen sollten wir alle uns auch für die Gesundheit der Meere engagieren“, erklärt Jüchter.

Inzwischen ist bekannt, dass fast 700 Meeresarten durch Plastik geschädigt werden, 100 dieser Arten gelten als gefährdet. Die wirtschaftlichen Auswirkungen auf Küstenregionen werden auf bis zu 19 Milliarden US-Dollar pro Jahr geschätzt. Kunststoffe ziehen giftige Chemikalien an, die von den Fischen aufgenommen werden. Diese Chemikalien bergen die Gefahr, die Gesundheit von drei Milliarden Menschen zu beeinträchtigen, deren Hauptproteinquelle Meerestiere sind.

Der Großteil des Plastiks im Meer stammt aus Flüssen, wobei ein Prozent der Flüsse für 80 Prozent des Meeresplastiks verantwortlich ist. Das Abfangen von Plastik in Flüssen ist viel kosteneffizienter als die Bewältigung der Folgen flussabwärts. „Es macht keinen Sinn, Müll aus dem Meer zu holen, solange so viel neuer Abfall über die Flüsse reinkommt“, stellt Plastic Fischer-CEO Karten Hirsch gegenüber der DVZ klar: „Den größten Impact erzielen wir in Flüssen wie dem Citarum. Effektivität und Effizienz sind für uns extrem wichtig.“

Plastic Fischer setzt für die Säuberung die vom Weltwirtschaftsforum ausgezeichnete TrashBoom-Technik ein. Das sind schwimmende Flussbarrieren, in denen das angeschwemmte Plastik hängen bleibt und eingesammelt wird. Der Zaun geht tief genug ins Wasser, um das Plastik aufzuhalten, und lässt Fischen zugleich genügend Platz, darunter hindurch zu schwimmen. Insgesamt hat Plastic Fischer zehn dieser Systeme im Citarum installiert und bereits über 200 Tonnen River Plastic gestoppt, gesammelt und verarbeitet.

Jedes Kilogramm des gesammelten Plastikmülls wird mithilfe eines Tracking-Tools von Empower Eco erfasst. Dank der Blockchain-Technologie werden die Daten manipulationssicher, was den Prozess vor Korruption schützt. Zu jedem Zeitpunkt werden Fortos Kunden nachverfolgen können, wie viel Material gesammelt, sortiert, gelagert oder zur Weiterverarbeitung oder zum Recycling weitergeleitet wurde.

Über Transportemissionen hinausgehen

Für jedes Kilogramm vermiedener Meeresplastik, das ein Kunde erwirbt, finanziert Forto ein Kilogramm dazu, bis insgesamt 10.000 Kilogramm erreicht sind. Dieses Matching-Programm wird bis zum ersten UN-Tag für nachhaltigen Transport am 26. November 2023 fortgesetzt.

„Ocean Plastic Prevention“ ist Fortos erstes Nachhaltigkeitsangebot, das über Transportemissionen hinausgeht. Es erweitert das bestehende Produktportfolio des digitalen Spediteurs, das bereits Kompensationen sowie Biokraftstoffe für See- und Luftfracht umfasst.

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